Auffassung und Darstellung des Besonderen hielt Goethe für das eigentliche Leben der Kunst, denn nur das Selbst-Erlebte sei unnachahmlich. Und dieses Besondere, dieser hohe Gehalt an Authentizität, an Echtheit spricht aus allen seinen Briefen. Selbst in den Zeiten als junger Minister, als die Last der Alltagspflichten die Kreativität zu verschütten droht, stets bleiben ihm schreibend, zeichnend, dichtend als seelisches Allheilmittel die Zettelgen an die Freundin. Und dann Italien! Der Durst nach wahrer Kunst. Zwanzig herrliche Monate unter seinesgleichen: Nun bin ich hier und ruhig und wie es scheint auf mein ganzes Leben beruhigt. Daheim profitiert die Liebe von dem neuen Lebensgefühl. Und das Weimarer Theater. Neben Gipsabgüssen, Steinen, Bildern hat Goethe sein klassisches Ideal im Rückreisegepäck. Ein Ideal höchster ästhetischer Kunstauffassung, das ihn mit Schiller verbinden wird.

Nora Thielen in der Rolle des Cicerone führt mit kurzen Kommentaren durch die wichtigsten Etappen künstlerischer Bildung des Vollblutkünstlers Goethe, Dichter und Naturforscher mit dem wachen Blick für alle sichtbaren und unsichtbaren Zusammenhänge, der die Natur in der Kunst, die Kunst in der Natur erkennt und ihre beständige Wechselwirkung. Vollkommenheit ist das Wesen der Natur. Vollkommenheit aber ist Ordnung, ist Harmonie, ist Wahrheit, ist Schönheit, ist stille Größe . . . Klassisches Leben und klassische Kunst bauen auf dieser Wahrheit auf, zeitlos und unvergänglich wie die Natur.

Mit zahlreichen Abbildungen.

Paperback, 108 Seiten, ISBN-13: 9783757862626, 8,99 €

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn einer um die Macht positiver Gedanken wusste, dann Goethe. Ich ehre und liebe das Positive und ruhe selbst darauf, insofern es nämlich von Uralters her sich immer mehr betätigt und uns zum wahrhaften Grunde des Lebens und Wirkens dienen mag. Goethe wusste gut: Alles Opponieren geht aufs Negative hinaus, erste Maxime war deshalb: Was ich nicht loben kann, davon sprech ich nicht. Jedes einfühlsame Wort dagegen birgt eine lindernde Kraft und jede Hoffnung ist eigentlich eine gute Tat. So wie Goethe vom Sittlichen den Begriff einer Lebensregel hatte, die man heilsam wie eine Diät das ganze Jahr nicht außer Acht lasse, so auch von den Künsten und Wissenschaften. Das alte Wahre, fass es an!, hieß es, wenn man sich im Kreise seiner Freitagsgesellschaft im Genuss des Schönen bildete. Interdisziplinär, neugierig, zwanglos, mit dem Ziel, sich gegenseitig zu inspirieren. Alles Hässliche und Düstere hatte Zutrittsverbot - Es verdirbt die Phantasie. Die Heiterkeit aber galt Goethe als der beste Schutz- und Hilfspatron. Denn wozu dient alle der Aufwand von Sonnen und Planeten und Monden, von Sternen und Milchstraßen, von Kometen und Nebelflecken, von gewordenen und werdenden Welten, wenn sich nicht zuletzt ein glücklicher Mensch unbewusst seines Daseins erfreut?

Eine Sammlung wohltuender Einsichten und Weisheiten aus Goethes Seelenapotheke: Vom ewig Wahren. Vom Guten und Schönen. Von den Künsten. Von der Natur. Von der Heilkunst. Von der Freude. Von der Liebe.

Paperback, 92 Seiten, ISBN-13: 9783756276424, 11,99 €